URSPRUNG UND HINTERGRUND Die Geschichte der Atemarbeit, oder eben Breathwork, lässt sich Jahrhunderte zurückverfolgen. Verschiedene Kulturen und Traditionen erkannten bereits damals die Kraft und Bedeutung des Atems. Eine zentrale Rolle spielt der Atem beispielsweise bei der Meditation und spirituellen Entwicklung östlicher Traditionen wie Yoga, Pranayama und dem Zen-Buddhismus. Als Brücke zwischen den Welten wird der Atem in schamanischen Prakitken gesehen.  Breathwork wie wir es heute kennen hat ihren Ursprung ist in den 70er Jahren. Stanislav Grof (1931) und Leonard Orr (1937-2019) waren beide Pioniere der Breathwork-Bewegung. Grof ist ein amerikanischer Psychiater mit über sechzig Jahren Erfahrung in der Erforschung außergewöhnlicher Bewusstseinszustände Zwecke der psychologischen Heilung, der tiefen Selbsterforschung und der Erlangung von Wachstum und Einsichten in die menschliche Psyche. Vor dem Verbot von Lysergsäurediethylamid (LSD) erforschte Grof das heuristische und therapeutische Potenzial dessen und anderen psychedelischen Substanzen für den klinischen Einsatz. Zusammen mit seiner verstorbenen Frau Christina Grof entwickelte er 1973 die holotrope Atemarbeit, eine innovative Form der experimentellen Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt wird. Leonard D. Orr war ein lebenslanger Schüler der Selbsttransformation und Körperbeherrschung, ein moderner Yogi, Visionär und führend auf den Gebieten Langlebigkeit und körperliche Unsterblichkeit. Er ist vor allem als Begründer von Rebirthing Breathwork bekannt. Er entdeckte die Heilkraft des Atems zufällig, als er versuchte, sein eigenes Geburtstrauma zu heilen. Er nutzte das Baden in warmem Wasser, um das Erlebnis im Mutterleib zu simulieren und Erinnerungen an die Geburt wachzurufen. Später, als er und seine Schüler das Verfahren weiterentwickelten, erkannten sie die tiefgreifenden heilenden Eigenschaften der verbundenen Atmung, die das Eintauchen in warmes Wasser stimulierte.